Otto Diels oder Otto Paul Herman Diels war ein deutscher Wissenschaftler, der den Nobelpreis für Chemie erhielt
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Otto Diels oder Otto Paul Herman Diels war ein deutscher Wissenschaftler, der den Nobelpreis für Chemie erhielt

Otto Diels oder Otto Paul Herman Diels war ein deutscher Wissenschaftler, der den Nobelpreis für Chemie für die Entwicklung eines Verfahrens erhielt, mit dem cyclische organische Verbindungen erhalten werden konnten. Dieser Prozess wurde als "Diensynthese" oder "Diels-Alder-Reaktion" bezeichnet. Er teilte den Nobelpreis mit einem anderen Wissenschaftler, Kurt Alder, der gemeinsam mit ihm an der Entwicklung des Prozesses gearbeitet hatte. Seine Arbeit führte zur Herstellung von synthetischen Kunststoffen und Gummi. Seine ersten Forschungen befassten sich mit der anorganischen Chemie, bei der er eine hochreaktive Substanz entdeckte, die als „Kohlenstoffsuboxid“ bekannt ist. Später änderte er seine Forschung, um den Bereich der organischen Chemie zu erfassen. Sein Verfahren zur Verwendung von Selen zur Entfernung von Wasserstoffatomen aus cyclischen organischen Verbindungen half nicht nur bei der Synthese von Kunststoffen und Kautschuk, sondern wurde auch zu einem nützlichen Werkzeug, um die komplizierten chemischen Strukturen einer Reihe von Steroiden herauszufinden. Es gelang ihm, Cholesterin mit Hilfe von Selen zu dehydrieren, das eine Skelettstruktur von Steroiden erzeugte. Während seiner Zeit an der Universität Kiel entwickelte er gemeinsam mit Kurt Alder die Diels-Alder-Reaktion, mit deren Hilfe ungesättigte cyclische organische Verbindungen synthetisiert wurden, aus denen synthetische Kunststoff- und Kautschukverbindungen, Alkaloide und Insektizide hergestellt wurden zu geringen Kosten ohne Verwendung von Katalysator, Reagenz, hoher Temperatur oder hohem Druck.

Kindheit & frühes Leben

Otto Diels wurde am 23. Januar 1876 in Hamburg geboren. Sein Vater Hermann Diels war Professor an der Universität Berlin und lehrte klassische Philologie.Seine Mutter, Bertha Dubell, war die Tochter eines Bezirksrichters.

Er hatte zwei Brüder namens Ludwig und Paul, die später Professoren auf den Gebieten der Botanik und der slawischen Philologie wurden.

Als er zwei Jahre alt war, zog seine Familie von Hamburg nach Berlin, wo seinem Vater eine Professur an der Universität angeboten wurde.

Seine frühe Schulzeit absolvierte er von 1882 bis 1895 am Joachimsthalsches Gymnasium in Berlin.

1895 schrieb er sich an der Universität Berlin ein, um neben anderen naturwissenschaftlichen Fächern Chemie zu studieren.

Er promovierte 1899 an der Universität.

Werdegang

Unmittelbar nach seinem Abschluss an der Universität Berlin im Jahr 1899 wurde er zum Assistenten am Institut für Chemie derselben Universität ernannt.

Er schritt sehr schnell durch die Reihen und wurde bald Dozent im Jahr 1904 und wurde dann im Jahr 1906 zum Professor befördert.

1906 entdeckte er „Kohlenstoffsuboxid“, die anhydridsäurehaltige Form von Malonsäure. Er fand die chemische Zusammensetzung und die Eigenschaften dieser hochreaktiven Substanz heraus. Die Informationen über seine chemische Struktur halfen ihm, die Zusammensetzung verschiedener Kohlenoxide zu verstehen.

1913 wurde er zum Leiter des Fachbereichs Chemie an der Berliner Universität ernannt und 1915 ordentlicher Professor.

1914 wurde er zum außerordentlichen Professor am Chemischen Institut der Königlichen Friedrich-Wilhelm-Universität in Kiel ernannt.

1916 wechselte er als Professor und Direktor des Instituts für Chemie an die Christian Albrecht Universität Kiel und blieb bis zu seiner Pensionierung 1945 im Amt.

1927 führte er die Verwendung von Selen als Reagenz zur Entfernung von Wasserstoffatomen aus hydroaromatischen Verbindungen ein. Das von ihm entwickelte Verfahren könnte verwendet werden, um die Wasserstoffatome aus den Molekülen bestimmter organischer Verbindungen unter externer Kontrolle zu entfernen, indem metallisches Selen verwendet wird, wodurch eine völlig neue Struktur entsteht.

1928 entwickelten er und einer seiner Schüler, Kurt Alder, eine Methode, die als "Diels-Alder-Reaktion" bekannt ist und ihm half, eine große Anzahl organischer Verbindungen zu synthetisieren. In diesem Experiment konnten einfache "Diene" wie "Butadien" in cyclische "Diene" umgewandelt werden, die zur Herstellung neuer organischer Verbindungen führten. Auf diese Weise konnten neue Arten von Polymeren, Alkaloiden und Kunststoffen erhalten werden. Dies war seine wichtigste Entdeckung und brachte ihm den Nobelpreis ein.

In dieser Zeit wurde er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Wissenschaftlichen Akademien Göttingen und Halle und 1945 emeritierter Professor.

Während des Endes des Zweiten Weltkriegs wurde das Chemische Institut bei alliierten Luftangriffen vollständig zerstört. Er musste seine Arbeit einstellen und beantragte im September 1944 die Pensionierung. Im März 1945 erhielt er die Erlaubnis, in den Ruhestand zu treten.

1946 wurde er erneut aufgefordert, als Direktor des Chemischen Instituts fortzufahren, das von ihm aus vereinbarten provisorischen Räumen operierte.

Hauptarbeiten

Otto Diels verfasste und veröffentlichte 1907 seine Arbeit „Einfuhrung in der organischen Chemie“, die 1962 neunzehn Ausgaben hatte. Sie ist eines der beliebtesten Lehrbücher auf dem Gebiet der organischen Chemie.

Seine Arbeiten wurden in vielen wissenschaftlichen Zeitschriften und Magazinen veröffentlicht, darunter in der Zeitschrift „Liebigs Annalen der Chemie“.

Auszeichnungen & Erfolge

Otto Diels erhielt 1904 auf der Internationalen Ausstellung in St. Louis, USA, eine Goldmedaille.

1931 wurde er von der Gesellschaft der deutschen Chemiker mit der Adolf-von-Baeyer-Gedenkmedaille ausgezeichnet.

1946 wurde er von der Medizinischen Fakultät der Universität Christian Albrecht mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.

1950 gewann er den Nobelpreis für Chemie.

1952 wurde er mit dem „Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ ausgezeichnet.

Persönliches Leben & Vermächtnis

Er heiratete 1909 Paula Geyer und hatte drei Söhne und zwei Töchter aus der Ehe.

Während des Zweiten Weltkriegs verlor er zwei seiner Söhne an der Ostfront.

Sein Haus wurde auch durch Bombenangriffe der Alliierten in den späteren Phasen des Zweiten Weltkriegs dem Erdboden gleichgemacht.

Otto Diels starb am 7. März 1954 im westdeutschen Kiel, das heute zum vereinten Deutschland gehört, an Herzversagen.

Wissenswertes

Otto Diels liebte Musik und Lesen und reiste gern. In jungen Jahren war er auch gern Bergsteiger.

Kurzinformation

Geburtstag 23. Januar 1876

Staatsangehörigkeit Deutsche

Gestorben im Alter von 78 Jahren

Sonnenzeichen: Wassermann

Geboren in: Hamburg, Deutsches Reich

Berühmt als Chemiker

Familie: Ehepartner / Ex-: Paula Geyer Vater: Hermann Diels Mutter: Bertha Dubell Gestorben am: 7. März 1954 Todesort: Kiel Stadt: Hamburg Deutschland Weitere Fakten Ausbildung: Humboldt-Universität Berlin Auszeichnungen: Nobelpreis für Chemie (1950) )