Paul Hermann Müller war ein Schweizer Chemiker, der für seine Entdeckung einer Form von DDT den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhielt
Wissenschaftler

Paul Hermann Müller war ein Schweizer Chemiker, der für seine Entdeckung einer Form von DDT den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhielt

Paul Hermann Müller war ein Schweizer Chemiker, der den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für seine Entdeckung einer Form von DDT erhielt, die Insekten töten könnte, wenn sie damit in Kontakt kommen. Obwohl DDT seit 1873 erhältlich war, musste es von den Insekten aufgenommen werden, um wie alle anderen Insektizide bis zu diesem Zeitpunkt wirksam zu sein. Dies war eine wichtige Entdeckung, da DDT zur Abtötung von Mücken mit dem Malaria-Virus eingesetzt wurde und dazu beitrug, eine große Anzahl alliierter Soldaten zu retten, die im Fernen Osten kämpften. Die Hemden der amerikanischen und britischen Truppen wurden mit DDT imprägniert. Der erste großtechnische Einsatz von DDT wurde 1943 in Neapel (Italien) durchgeführt, um eine Typhus-Epidemie zu bekämpfen, die innerhalb von drei Wochen nach Verwendung der Chemikalie unter Kontrolle gebracht werden konnte. Der größte Erfolg dieser Chemikalie war ihre Fähigkeit, das Auftreten von Malaria in verschiedenen Teilen der Welt zu reduzieren, indem die Mücken abgetötet wurden, die den Keim trugen. Er entwickelte Substanzen zum Gerben von Leder, die synthetischer Natur waren, aber schnelle Farben erzeugten. Er fand auch Methoden heraus, um Häute zu konservieren und Wolle und Textilien gegen Motten resistent zu machen. Sein Interesse an der Botanik half ihm auch, einen quecksilberfreien Samenverband zu entdecken, der den Schweizer Bauern half.

Kindheit & frühes Leben

Paul Herman Muller wurde am 12. Januar 1899 in Olten, Solothurn, Schweiz, geboren. Sein Vater, Gottlieb Muller, war Beamter der Schweizerischen Bundesbahnen und seine Mutter war Fanny Leopold.

Er war das älteste der vier Kinder in der Familie Müller.

Er verbrachte den größten Teil seiner frühen Kindheit in Lenzburg in Aargau, musste aber im Alter von fünf Jahren nach Basel ziehen, als sein Vater dorthin versetzt wurde. Nach seinem Umzug nach Basel besuchte Müller eine Grundschule.

Später besuchte er die Grund- und weiterführenden Schulen der Freie Evangelischen Volsschule.

1916 arbeitete er kurze Zeit als Labortechniker in der Chemiefabrik von Dreyfus & Company.

1917 wechselte er als Forschungschemiker in das Labor von Lonza A. G. im wissenschaftlich-industriellen Labor und arbeitete dort ein Jahr lang.

Er kehrte in seine alte Schule zurück, bestand 1918 seine Immatrikulationsprüfung und erhielt 1919 sein Diplom.

Überzeugt davon, dass Chemie seine Zukunft ist, wechselte er 1919 an die Universität Basel.

1922 wechselte er von der anorganischen Chemie zur organischen Chemie.

Er promovierte im April 1925 an der Universität über die Oxidation von „m-Xylidin“ und seinen Derivaten. Er studierte außerdem physikalische Chemie und Botanik an der Universität.

Werdegang

Am 25. Mai 1925 trat Müller als Forschungschemiker in die Farbstoffabteilung der Firma „J. R. Geigy “, das synthetische Farbstoffe, Farbstoffe auf pflanzlicher Basis und Gerbstoffe herstellte, die in der Natur verfügbar waren. Er blieb für den Rest seines Lebens bei dieser Firma.

1930 entwickelte er synthetische Gerbstoffe und Farbstoffe, die unter Sonnenlicht schnell blieben.

1935 begann er eine Studie über Insektizide, die Insekten beeinflussen könnten, die mit ihnen in Kontakt kommen. Er betonte die verschiedenen Kriterien eines perfekten Insektizids, das es billig, über lange Zeiträume hochstabil und hochwirksam gegen alle Arten von Insekten machen würde, ohne Pflanzen, Tieren oder Menschen Schaden zuzufügen.

1937 entwickelte und patentierte er ein Verfahren zur Herstellung von Insektiziden aus synthetischen Verbindungen auf Cyanat- und Rhodanidbasis.

Er entwickelte auch ein quecksilberfreies Saatgutdesinfektionsmittel namens Graminone, von dem die Schweizer Landwirte damals sehr profitierten.

1939 entwickelte Müller DDT oder „Dichlordiphenyltrichlorethan“, das seit seiner ersten Entdeckung im Jahr 1873 wenig Verwendung fand. Bis zu diesem Zeitpunkt waren alle Insektizide entweder natürlich, sehr teuer oder synthetisch und unwirksam. Die bis dahin verfügbaren wirksamen Insektizide basierten auf Arsen und waren für Menschen, Tiere und Pflanzen gleichermaßen giftig.

Müller erhielt 1940 ein Schweizer Patent dafür und die Produktion von DDT wurde von Geigy aufgenommen. Er erhielt auch ein britisches Patent im Jahr 1942 und ein amerikanisches Patent im Jahr 1943, wonach die Produktion von Insektiziden in beiden Ländern ernsthaft begann.

Es wurde erstmals 1943 von der US-Regierung und der Schweizer Regierung mit großem Erfolg auf dem Kartoffelkäfer getestet.

Es wurde erfolgreich eingesetzt, um eine Typhus-Epidemie in Neapel, Italien, im Jahr 1943 zu stoppen. Im Laufe der Jahre zeigte das Insektizid Anzeichen anderer Toxizitäten, die für Tiere und Menschen schädlich sind, und sein Einsatz wurde drastisch reduziert.

Müller wurde später stellvertretender Vorsitzender von J. R. Geigy und Forschungsdirektor in der Pestizidabteilung.

1961 zog er sich von Geigy zurück und führte weitere Experimente in dem Labor in seinem Haus in Oberswil durch.

Hauptarbeiten

Paul Hermann Mullers Untersuchungen in "Uber Konstitiution und Toxische Wirkung von naturlichen und neuen synthetischen insektentotenden Stoffen", geschrieben mit H. Martin und P. Lauger, wurden 1944 in "Helevetica chimica acta" veröffentlicht.

Sein Artikel mit dem Titel "Uber Zusmmenhange zwischen Konstitution und insektizider Wirkung" wurde 1946 veröffentlicht.

Er berichtete über die Entdeckung von DDT in "Dichlordiphenyltrichloroathan und neuere Inzekticide", das 1949 veröffentlicht wurde.

Auszeichnungen & Erfolge

Paul Hermann Müller erhielt 1948 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.

Für seine Entdeckung der neuen Form von DDT, die in den Mittelmeerländern effektiv eingesetzt wurde, wurde ihm von der Universität Thessaloniki die Ehrendoktorwürde verliehen.

Persönliches Leben & Vermächtnis

Er heiratete 1927 Friedel Ruegsegger und hatte zwei Söhne, Heinrich und Niklaus und eine Tochter, Margaretha aus der Ehe.

Paul Hermann Müller starb am 12. Oktober 1965 in Basel, Schweiz.

Humanitäre Arbeit

Paul Hermann Müller war maßgeblich daran beteiligt, Millionen von Menschenleben zu retten, indem er Malaria aus vielen Ländern ausrottete und durch die Entdeckung von DDT die Inzidenz in einem großen Teil der Welt verringerte.

Kurzinformation

Geburtstag 12. Januar 1899

Staatsangehörigkeit Schweizerisch

Gestorben im Alter von 66 Jahren

Sonnenzeichen: Steinbock

Auch bekannt als: Paul Hermann Müller

Geboren in: Olten, Solothurn, Schweiz

Berühmt als Chemiker