Richard Kuhn war ein österreichisch-deutscher Biochemiker. 1938 erhielt er den Nobelpreis für Chemie
Wissenschaftler

Richard Kuhn war ein österreichisch-deutscher Biochemiker. 1938 erhielt er den Nobelpreis für Chemie

Richard Kuhn war einer der angesehensten und erfolgreichsten Biochemiker des 20. Jahrhunderts. Für seine Arbeiten zu Vitaminen und Carotinoiden erhielt er 1938 den Nobelpreis für Chemie. Als deutscher Staatsbürger wurde ihm von den Nazis verboten, den Nobelpreis zu erhalten, so dass er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sein Diplom und seine Goldmedaille erhielt. Er entdeckte auch den Nervenwirkstoff „Soman“, eine hochgiftige Chemikalie, die als Massenvernichtungswaffe eingesetzt wird. Kuhns Forschungsgebiete umfassten theoretische Probleme der organischen Chemie sowie umfangreiche Bereiche der Biochemie wie Carotinoide, Flavine, Vitamine und Enzyme. Er führte auch sehr bedeutende Forschungen zu Vitamin B2 und der Antidermatitis Vitamin B6 durch.

Kindheit & frühes Leben

Richard Kuhn wurde am 3. Dezember 1900 in Wien geboren. Sein Vater Richard Clemens Kuhn war Ingenieur, während seine Mutter Angelika Rodler Grundschullehrerin war.

Er besuchte das Gymnasium (Gymnasium).

Werdegang

Richard Kuhn studierte Chemie an der Universität Wien und promovierte 1922 an der Universität München bei R. Willstatter.

1925 arbeitete er an der Universität München als Dozent für Chemie.

1926 wurde er von der Eidgenossischen Technischen Hochschulein Zürich eingeladen, wo er die Stelle des Professors für Analytische Chemie antrat und dort bis 1929 arbeitete.

1930 wurde er Direktor des Instituts für Chemie am neu gegründeten Kaiser-Wilhelm-Institut (KWI) für medizinische Forschung in Heidelberg

1937 übernahm er nach L. Von Krehl auch die Leitung dieses Instituts.

Darüber hinaus war er Leiter des Fachbereichs Chemie an der Universität Heidelberg. Er war auch ein Jahr lang Gastprofessor an der University of Pennsylvania in Philadelphia am Department of Psychological Chemistry.

Forschung

Kuhn untersuchte theoretische Probleme der organischen Chemie und ausgedehnte Bereiche der biochemischen Carotinoide, Flavine, Vitamine und Enzyme.

Er untersuchte die Struktur von Verbindungen, die mit Carotinoiden verwandt sind, den fettlöslichen gelben Farbstoffen, die in der Natur weit verbreitet sind.

Er entdeckte 8 Carotinoide, bereitete sie in reiner Form vor und bestimmte ihre Konstitution. Er entdeckte, dass unter ihnen eine für die Befruchtung einer bestimmten Alge notwendig war.

Mit Paul Karrer arbeitete er an Vitamin B2 und war der erste, der ein Gramm davon isolierte. Mit seinem Team isolierte er auch Vitamin B6.

Auszeichnungen & Erfolge

Richard Kuhn erhielt 1938 den renommierten Nobelpreis für Chemie für seine „Untersuchungen zu Carotinoiden und Vitaminen.

1952 erhielt er die Wilhelm-Exner-Medaille.

Er erhielt mehrere Ehrentitel von der Technischen Hochschule in München (1960), der Universität Wien (1960) und der Universität St. Maria Brasilien (1961).

Er war Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker und Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft.

Er war auch Mitglied des Vorstands der Badischen Anilin und Soda-Fabrik.

Ab 1948 war er Herausgeber der Zeitschrift "Justus Liebigs Annalan der Chemie" (Justus Liebigs Annals of Chemistry).

Persönliches Leben & Vermächtnis

Richard Kuhn heiratete 1928 Daisy Hartmann und sie hatten zwei Söhne und vier Töchter.

Er starb am 31. Juli 1967 im Alter von 66 Jahren in Heidelberg.

Wissenswertes

Richard Kuhn soll ein starker Anhänger der Nazis sein und bei der Entwicklung chemischer Massenvernichtungswaffen mitgewirkt haben. Es wird auch gesagt, dass er für den Verrat und die Verfolgung von 3 seiner jüdischen Kollegen verantwortlich war. Dies wurde fast nach 30 Jahren seines Todes gemeinfrei. Aufgrund historischer Forschungen beschloss die Gesellschaft der deutschen Chemiker im Jahr 2005, den „Richard Kuhn-Preis“ einzustellen, mit dem sie jedes Jahr den leistungsstärksten deutschen Wissenschaftler auszeichnete.

Kurzinformation

Geburtstag 3. Dezember 1900

Staatsangehörigkeit Deutsche

Gestorben im Alter von 66 Jahren

Sonnenzeichen: Schütze

Geboren in: Wien, Österreich-Ungarn

Berühmt als Biochemiker

Familie: Ehepartner / Ex-: Daisy Hartmann Vater: Richard Clemens Kuhn Mutter: Angelika Rodler Gestorben am: 1. August 1967 Todesort: Heidelberg, Westdeutschland Weitere Fakten: Nobelpreis für Chemie (1938) Goethe-Preis (1942) Wilhelm Exner-Medaille (1952)